Die deutsche Politikerin Franziska Brandmann erlebt auf Social Media viel Hass und Beleidigungen. Ihr Start-up So Done hilft Betroffenen, strafbare Kommentare über sich selbst herauszufiltern. Und nutzt dafür KI.
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NewsTranskript
00:00Du Stück Abfall, du Fotze an Mensch, du stürzt dieses Land in den Untergang.
00:07Solche Hasskommentare bekommt Franziska Brandmann in den sozialen Medien.
00:12Und will das nicht länger hinnehmen.
00:14Sie ist Vorsitzende der Jungen Liberalen. Das ist eine politische Jugendorganisation in Deutschland.
00:20Vor drei Jahren positionierte sie sich öffentlich gegen Sexismus.
00:24Es folgten Beleidigungen und Bedrohungen auf all ihren digitalen Kanälen.
00:28Franziska Brandmann wollte sich wehren, gründete mit zwei Freunden das Startup So Done.
00:34Ursprünglich haben wir dieses Unternehmen gegründet, weil ich mir helfen wollte.
00:39Und meine Freunde gesagt haben, das kriegen wir irgendwie hin.
00:42Es kann nicht sein, dass du dieser Sache so ausgesetzt bist.
00:45Und das sollte niemand aushalten müssen.
00:48Einer dieser Freunde ist der Rechtsanwalt Alexander Brockmeier.
00:52Er hat geholfen, die KI auf rechtlich relevante Äußerungen zu trainieren.
00:56Sie durchsucht die Social-Media-Plattform X nach potenziell strafbaren Hasskommentaren.
01:02Es ist so, dass erstmal eine grobe Auswahl gefunden wird.
01:05Die wird dann juristisch geprüft und dann dem Mandanten vorgelegt durch mich als Anwalt.
01:10Und der Mandant kann auch nochmal selber entscheiden.
01:12Das möchte ich verfolgt wissen, davon fühle ich mich in meiner Ehre verletzt oder eben nicht.
01:16Das ist okay, das nehme ich hin.
01:18Und wenn er dann diese Auswahl getroffen hat, damit gehen wir dann zur Staatsanwalt und stellen den Strafantrag.
01:23Franziska Brandmann verfolgt mit SODAN nur ein Ziel. Hate Speech den Riegel vorschieben.
01:29In Deutschland vertrauen Politiker wie Robert Habeck oder die Aktivistin Daniela Sepehri
01:34auf die juristische Expertise des Start-ups und der angeschlossenen Kanzleien.
01:39Ein Hoffnungsschimmer.
01:42Das, was wir machen, hat einen Effekt, das merken wir.
01:45Erstens, weil Menschen natürlich dann für potenzielle Straftaten irgendwann auch verurteilt werden.
01:52Sich zum Beispiel entschuldigen dann für diese Äußerungen, die sie getätigt haben.
01:56Und weil eben gerade die Opfer in Zukunft, wenn sie was posten, nicht mehr das Gefühl haben,
02:02allem, was jetzt kommt, bin ich hilflos ausgeliefert.
02:06Innerhalb von nur zwei Jahren hat SODAN zusammen mit Kanzleien
02:10mehr als 8000 Verfahren gegen Online-Hass in die Wege leiten können.